Islamische Welt im Spiegel der Presse

Nachstehend rückblickend Zitate und Quellen zu den Konflikten in arabischen bzw. islamischen Ländern. Schwerpunkt ist das Artikelarchiv der Spiegel-Printausgaben und das Spiegel-Nachrichtenarchiv.

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Das Titelthema des Heftes 06/2011 (also der Druckausgabe des Spiegel)  lautet Der zerbrechliche Traum – Ägyptens Kampf um die Freiheit.

Afghanistan -Todenhöfer

Im Heft 06/2011 vom 07.02.2011 überschrieb der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete (1971-1990) Jürgen Todenhöfer ein Essay im Spiegel mit Der Krieg der vier Lügen. Seine Thesen kann man so zusammenfassen:

  1. „Die erste Lüge lautet, wir kämpften dort gegen den internationalen Terrorismus…Für jeden Zivilisten, den wir töten, stehen weltweit zehn junge Menschen auf, entschlossen, mit Terror zurückzuschlagen.“

  2. „Die zweite Lüge lautet, wir verteidigten dort die Werte unserer Zivilisation…Wir haben in der muslimischen Welt seit Beginn des Kolonialismus nie die Werte unserer Zivilisation verteidigt. Immer nur unsere Interessen…Al-Qaida hat in den vergangenen 19 Jahren in den USA und Westeuropa 3500 westliche Zivilisten brutal ermordet. George W. Bush hat allein im Irak Hunderttausende Zivilisten auf dem Gewissen.“

  3. Die dritte Lüge erzählt vom „Vorrang des zivilen Wiederaufbaus vor dem militärischen Einsatz“. Doch die USA gaben 2010 in Afghanistan 100 Milliarden Dollar für den Krieg aus, für „Entwicklungshilfe“ nur 5 Milliarden. Von dieser „Hilfe“ flossen 40 Prozent als Gewinne und Honorare in die USA zurück.

  4. Die vierte Kriegslüge lautet, wir stünden am Hindukusch, um ein für alle Mal die Rückkehr der Taliban zu verhindern. …Doch die Wahrheit ist komplexer. Die Gefahr, dass die Taliban, die heute schon die Hälfte Afghanistans kontrollieren, auch noch den Rest erobern, ist in vier Jahren nicht kleiner.

    Jüngstes Beispiel ist die zeitweilige Einnahme der Stadt Kunduz durch die Taliban im Oktober 2015.

Medien  – Al Dschasira

Im selben Heft wird der vom Emir von Katar gegründete Fernsehsender Al Dschasira porträtiert. Interessant fand ich diesen Satz:

Bei al-Dschasira legt das Management per Runderlass fest, welche Krise wie genannt wird – ob Aufstand, Intifada, Revolte oder Revolution. In Ägypten lautet die Sprachregelung aktuell: „Volksproteste“.