Hitler und die magische Siebzig (70)

In diesem Jahr (2015) jährte sich zum 70. Mal das Ende des II.Weltkrieges. Im April des Jahres 1945 hat Adolf Hitler sich erschossen. 70 ist im deutschen (und darüber hinaus EU-europäischen) Urheber-Recht eine magische Zahl, denn 70 Jahre nach dem Tod eines Autors endet die Regelschutzfrist für urheberrechtlich geschützte Werke.

Bekanntlich war Adolf Hitler selbst Buchautor. Sein Buch „Mein Kampf“ wurde in den den Jahren vom Erscheinen 1925 bis zum Kriegsende 1945 millionenfach aufgelegt, wobei der Autor bei einem Preis zwischen 8 und 12 Reichsmark (Wochenlohn eines Arbeiters lag damals etwa bei 20 Reichsmark) wohl ein hübsches Sümmchen verdient hat.

Dieses Buch, „Mein Kampf“ also, wird also ab dem 01.01.2016 gemeinfrei, so dass damit zu rechnen ist, dass das Buch nachgedruckt wird.

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Aus meiner Sicht kann eine „Neuauflage“ dieses Buches nur in einer Form erfolgen, wie sie das Münchener Institut für Zeitgeschichte (IfZ) vorbereitet. Dieses Institut arbeitet bereits seit dem Jahr 2009 an einer historisch-kritischen Ausgabe des Pamphlets. Anfang des Jahres 2016 wird diese Ausgabe, die neben dem orginalen Text im ursprünglichen Seitenumbruch ca. 3.700 wissenschaftliche Anmerkungen enthält, erscheinen. Die Erstauflage wird allerdings nur 5.000 Exemplare betragen, was nicht gerade dafür spricht, dass man reges Interesse an so einer Form der Edition erwartet.

Leider konnte ich bisher keine Informationen darüber finden, zu welchem Preis das Buch verkauft wird.  Immerhin ist der Umfang schon wegen der Kommentare auf ca. 2.000 Seiten angewachsen. Wenn man bedenkt, dass Othmar Plöckingers Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922-1945 ( auch eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte) mit weniger als 700 Seiten schon knapp 70 Euro kostet, dann rechne ich eher mit einem Preis von 100 Euro oder gar mehr.